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Herren: Overtime-Niederlage im Derby

Vor einer großartigen Kulisse boten sich die TuS-Herren und die Erftbaskets aus Bad Münstereifel in er „BlayArena“ ein packendes Derby in der 2. Regionalliga, das die Gäste am Ende nach Overtime mit 80:69 für sich entschieden. Lange Zeit sah es so aus, als sollten die Schützlinge von TuS-Coach Jean-Francois Loop dem Favoriten ein Bein stellen können. Doch dann rissen die Gäste, die zwischenzeitlich mit 12 Punkten zurück lagen, im letzten Viertel das Zepter an sich, retteten sich in die Verlängerung und sorgen dort für klare, aber eigentlich zu deutliche Verhältnisse.

Die Ausgangslage vor Spielbeginn war klar: Die Erftbaskets, Tabellenzweiter der 2. Regionalliga, gingen als klarer Favorit in die Partie. TuS-Coach Loop konnte im Derby auf alle Spieler zurückgreifen und auch die Gäste aus Bad Münstereifel traten vollständig an. Alle Voraussetzungen für ein packendes Derby waren gegeben. Zwei hochmotivierte Teams, volle Ränge und gute Stimmung.

Typisch für ein solches Spiel gestaltete sich auch die Anfangsphase. Verschenkte Bälle auf beiden Seiten und wenig Spielfluss. Euskirchen haderte ein ums andere Mal mit dem Spielgerät, was daraufhin ausgetauscht werden musste. Aber auch in Folge dessen konnten die Gäste ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Zwei Punkte von Dominik Hutzler und zwei Ballgewinne von Stephan Frädrich starteten einen 13:3-Lauf für die Gastgeber und Gästetrainer Sparwasser schien jetzt schon bedient und haderte in erster Linie mit den Schiedsrichterentscheidungen. Die Gäste schienen überrascht von starken Auftritt des TuS und fanden nur langsam in die Spur. Dass der Abstand bis zur Viertelpause nicht geringer wurde war vor allem Lukas Burchartz zu verdanken, der in dieser Phase des Spiels aus allen Lagen traf und acht der letzten zehn Punkte der Römerstädter in diesem Viertel verbuchte.

Im zweiten Viertel schienen sich die Erftbaskets dann vom ersten Schock erholt zu haben und verkürzten dank des starken Nico Zimmermann auf 20:22 aus ihrer Sicht. In Folge dessen wurde das Spiel immer umkämpfter. Euskirchen blieb dran, was vor allem der Linie der Schiedsrichter zu verdanken war. Ganze 14 Freiwürfe bekamen die Gäste in diesem Viertel zugesprochen, wohingegen der TuS nur zweimal an der Linie stand. Sieben Punkte in Folge durch Richard Geurts sorgten jedoch dafür, dass die Gastgeber weiterhin in Führung blieben. Einen Dreier von Frädrich konterte Zimmermann im Gegenzug mit einem And-1 ehe Frädrich erneut für den TuS von der Dreierlinie einnetzen konnte. Mit einem knappen Vorsprung (38:36) ging es dann in die Kabine.

In der Halbzeitpause ermahnte Coach Loop seine Schützlinge heiß aus der Kabine zu kommen und nicht wie noch in Sechtem den Start in die zweite Hälfte zu verschlafen. Doch genau danach sah es anfangs aus. Die Gäste aus der Eifel punkteten schnell durch Winkelnkemper und Zimmermann und lagen nach 22 Minuten mit 41:38 in Führung. Punkte am Brett von Dominik Hutzler und ein Jumper von Richard Geurts brachten den TuS wieder in Führung, ehe auf der anderen Seite erneut Zimmermann eine Antwort parat hatte. Mit der Hereinnahme von Nils Müller bekam das Spiel des TuS dann frischen Wind. Die Erftbaskets aus Münstereifel verloren in der Offensive völlig den Faden und die Römerstädter spielten sich in einen kleinen Rausch. Das Trio Luke Jung, Hutzler und Geurts schenkten den Gästen innerhalb von vier Minuten einen 17:4-Run ein und sorgten für eine 62:50 Führung zu Beginn des vierten Viertels.

Zu Beginn des letzten Spielabschnitts erhöhte Jung sogar auf 64:50, doch das sollte auch der letzte Punkt für die Gastgeber in diesem Viertel gewesen sein. In der Offensive lief nichts mehr zusammen. Die Gäste verteidigten stark und der TuS verlor seine sonst so gewohnte Souveränität. Auf der Gegenseite punkteten die Erftbaskets immer wieder von der Freiwurflinie. Ganze 18 Freiwürfe bekamen die Gäste in diesem Viertel zugesprochen und begangen laut Schiedsrichtergespann selbst nur zwei Fouls!! Der Knackpunkt des Spiels ereignete sich dann in der 35. Minute. Ballgewinn Luke Jung, der sprintet nach vorne und wird von einem Spieler der Gäste vor den Augen des Schiedsrichters klar am Trikot gehalten und gefoult. Der Unparteiische entscheidet sich für den Vorteil, jedoch kommt Jung ins Straucheln und tritt kurz danach auf die Auslinie. Der Unparteiische entscheidet auf Einwurf Erftbaskets. Auf den Hinweis von Jung, er wäre doch gefoult worden erhält dieser ohne Vorwarnung ein Technisches Foul, gleichzeitig sein fünftes persönliches Foul und damit das vorzeitige Spielende. In Folge dessen stockte die Offensive des TuS weiterhin. Nachdem dann auch noch Dominik Hutzler mit einem zweifelhaften Pfiff sein fünftes Foul erhielt, fehlten dem TuS zwei extrem wichtige Spieler in dieser entscheidenden Phase. Winkelnkemper gleicht dann, natürlich von der Freiwurflinie, in der 39. Minute zum 64:64 aus. Anzumerken sei hier, dass die Erftbaskets sich diesen Ausgleich redlich verdient haben und dies nicht alleine auf die Foulverteilung zurückzuführen ist. Die Gäste zeigten im vierten Viertel eine gute und kämpferische Leistung und retteten sich hochverdient in die Verlängerung. Diese hätte um ein Haar gar nicht stattgefunden doch der letzte Wurf von Kapitän Christian Antons traf nur den Ring.

In der Verlängerung dann weitestgehend das gleiche Bild. 16 Freiwürfe für die Gäste und pure Dominanz am Brett. Der TuS hatte in der Verlängerung einfach keine Körner mehr, um dem Favoriten die zweite Saisonniederlage zuzufügen. Insbesondere Aufbauspieler Winkelnkemper machte in der Verlängerung einen guten Job und erzielte acht der 16 Punkte der Gäste.
So standen am Ende eine schmerzhafte 69:80-Niederlage und eine 40:14! Foulverteilung zu Buche.

Fazit
Drei ganze starke Viertel reichen dem TuS nicht um die Erftbaskets zu schlagen. Neben dem eigenen Unvermögen im letzten Viertel offensive Akzente zu setzen, muss hier ganz klar die Foulverteilung als Grund für die Niederlage genannt werden. 40 Fouls, sechs ausgefoulte Spieler, 67 zu 18 Freiwürfe gegen den TuS. Die Zahlen sprechen für sich. Sicherlich ist eine Diskrepanz in der Foulverteilung normal, so etwas hatte jedoch keiner der anwesenden Akteure bisher erlebt.
Coach Loop zeige sich nach dem Spiel jedoch trotzdem nicht unzufrieden und fand auch lobende Worte für den Gegner: „Wir haben heute ein super Spiel gemacht, wurden aber leider nicht belohnt. Gratulation an die Erftbaskets, sie haben Moral gezeigt und wurden für ihren tollen Kampf belohnt. Ich ärgere mich über unser viertes Viertel, den Verlust von Christoph Gier, Luke Jung und Dominik Hutzler konnten wir nicht kompensieren. Insbesondere im Rebound hatten wir danach große Probleme. Die Jungs haben trotzdem einen tollen Job gemacht, gekämpft bis zum Ende und nie aufgegeben. Auch ein großes Dankeschön an die Zuschauer die für eine klasse Stimmung gesorgt haben. Das war gute Werbung für den Basketball in der Region, aber insbesondere für den Verein und seine Arbeit. Jetzt haben wir erstmal eine Woche spielfrei und versuchen dann die positiven Aspekte des Spiels mitzunehmen um den dritten Saisonsieg einzufahren. Wir haben heute wieder einmal gezeigt, dass wir entgegen aller Behauptungen mehr als Ligatauglich sind!“

Es spielten: Stephan Frädrich (12 Punkte), Simon Benentreu, Christoph Gier (8), Nils Müller, Christian Leurs, Richard Geurts (16), Alex Krewel (2), Luke Jung (8), Christian Antons, Felix Felder (4), Lukas Burchartz (8), Dominik Hutzler (11).